Film: „Der automobile Mensch“
Irrwege einer Gesellschaft und mögliche Auswege
Warum gibt es in immer weniger Orten einen Nahversorger? Warum kämpfen Gemeinden wie Kremsmünster um den Erhalt des Geschäftslebens im Ortszentrum? Warum bauen sich Menschen, die in Kremsmünster arbeiten zum Wohnen am Attersee ein Haus? Das Auto hat nicht nur unsere Mobilität verändert. Unsere Automobilität hat die gesamte Raumordnung auf den Kopf gestellt. Wohnen, Arbeiten und Einkaufen sind auseinandergedriftet. Wir verbringen heute jeden Tag genauso viel Zeit damit, irgendwelche Wege zu bewältigen, wie vor 100 oder 500 Jahren, obwohl wir so schnell geworden sind. Der Unterschied: Die Wege, die wir täglich zurücklegen wurden viel länger – mit großen Folgen für unsere Landschaft und unsere Siedlungen.
Der Film des Stadtplaners Reinhard Seiß ist ein aufrüttelndes Plädoyer für eine grundlegende Verkehrswende.
Auch oberösterreichische Beispiele kommen darin nicht zu kurz. Er entlarvt die direkten und indirekten Treiber des "Systems Auto": Entscheidungsträger und Profiteure aus Politik und Wirtschaft, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen unserer Mobilität.
Dass Wirtschaft und Bevölkerung problemlos mit sehr viel weniger Autos auskommen können, beweist der Film anhand überzeugender Best Pratice Beispiele. Andererseits zeigt er, wie politischer Opportunismus und wirtschaftliches Lobbying, aber auch Technologiegläubigkeit und Wachstumsfixierung eine Wende verhindern.
Der Stadtplaner und Filmemacher Reinhard Seiß wird an der Veranstaltung persönlich teilnehmen und nach dem Filmende Rede und Antwort stehen.